Focusing Yoga – das Beste aus zwei Welten

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Alles ist möglich. Immer und überall. Diese unendlichen Möglichkeiten machen uns rastlos. Mit dem Streben nach achtsamen Handeln möchten heute viele Menschen gegen diese Rastlosigkeit angehen und ihre innere Mitte wiederfinden. Focusing Yoga ist dazu ein gutes Mittel. Hier kommen eine psychotherapeutische Theorie und eine spirituelle Lehre zusammen, die sich perfekt zu ergänzen.

Yoga in den Alltag übersetzen

Yoga ist eine indische und philosophische Lehre, die vor allem für ihre körperlichen Übungen bekannt ist, aber auch den Geist formt. Der Trend, sich am Morgen oder bei einem Kurs auf die Matte zu legen, ist ungebrochen. Aber es gibt auch einige Menschen, denen die verschiedenen Schulen des Yoga zu diffus und die Suche nach der Erleuchtung zu spirituell sind. In ihrem Ratgeber „Focusing Yoga“ gibt Barbara Franz der Yoga-Lehre einen praktischen Ansatz hinzu, der diese ergänzt und besser verständlich macht. Was macht Yoga mit mir und meinem Geist? Was bedeutet „Erleuchtung“ in einem nicht-spirituellen Sinn?

Focusing: Auf den Körper hören

Focusing ist eine Methode der psychotherapeutischen Selbsthilfe. In dem der Betroffene sich selbst körperlich wahrnimmt, entdeckt er Lösungen für innere Konflikte. Dabei spielt vor allem die Idee eine Rolle, dass wir durch dieses achtsame Hineinhorchen in unseren Körper und dessen Empfinden Ideen, Gedanken und Erfahrungen gewinnen, die unser Körper bereits gewusst hatte, bevor sie in unserem Denken angekommen sind. In der Psychotherapie wird Focusing oft zur Behandlung von Problemen genutzt. So können körperliche Symptome wie Schwitzen oder Zittern durch diese Methode der inneren Achtsamkeit auf bisher nicht entdeckte und nicht versprachlichte Quellen zurückgeführt werden. In dem Ziel, Wahrheiten und Ursachen näher zu kommen, liegt eine Gemeinsamkeit von Yoga und Focusing. „Vielleicht ergibt sich durch das Innehalten und Nach-innen-Lauschen zwar nicht die Lösung des ganzen Problems“, sagt Barbara Franz, „Es kann aber gut sein, dass sich ein passender nächster Schritt zeigt.“

focusing yoga

Sich selbst besser spüren lernen

Die Grundlage des Ratgebers bilden drei Übungen aus dem Yoga-Sūtra:

  1. Das innere Feuer spüren
  2. Sich selbst beobachten, ohne zu werten
  3. Auf das Leben und unser Wahrnehmen zu vertrauen

Jede dieser Übungen widmet die Autorin ein ganzes Kapitel, in dem die jeweilige Herangehensweise von Yoga und Focusing sehr genau beschreibt. Am Ende jedes Kapitels gibt es Übungen aus beiden Ansätzen, die sich gegenseitig ergänzen. Die Yoga-Übungen beziehen sich auf ihre dahinterstehende jahrtausendealte Philosophie. Der psychotherapeutische Ansatz des Focusing hilft zu verstehen, was diese mentalen und körperlichen Übungen ganz praktisch bewirken und wie sie zu einem achtsamen Denken und Handeln führen.

Der Ratgeber zeigt sehr gut, dass Focusing eine gute Ergänzung zu Yoga ist und die Wirkung der Übungen verstärken kann. Wer von beiden Ideen das Beste mitnehmen möchte, findet in dem Buch einfache Focusing-Übungen und Yoga-Übungssequenzen für Einsteiger, die in Zeichnungen anschaulich gemacht werden und auch von Anfängern genutzt werden können, um ein besseres Gespür für sich selbst zu bekommen.

 

Der Focusing-Ratgeber für intensivere Yoga-Übungen:

Barbara Franz: Focusing Yoga
O.W. Barth Verlag, München 2016, 224 Seiten.
ISBN: 978-3-426-29247-1. 19,99 Euro

 

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