To go: Achtsamkeitsmeditation gegen Stress

Achtsamkeitsmeditation

Jeden Tag warten neue Herausforderungen auf uns. Der Alltag muss gewuppt, das Zusammenleben mit Partner und Kindern organisiert und die Karriere geplant werden. Dabei vergessen wir ganz schnell uns selbst. Psychotherapeutin Corinne Sweet zeigt uns, wie wir mit kleinen Übungen der Achtsamkeitsmeditation im Alltag inne halten.

Im Auge des Sturms

Corinne Sweet lernt mit 17 Jahren, was es bedeutet, achtsam zu sein. Sie wird von einem Zehntonner überfahren und verliert dabei fast ihr Leben. Die nächsten Wochen nach dem Unfall verbringt sie unter unerträglichen Schmerzen im Krankenhaus. Das Morphium verliert schnell an Wirkung. Sie wehrt sich mit allen Mitteln gegen den Schmerz, bis sie etwas entdeckt. „Wenn ich mich auf den Schmerz fokussierte, verschwand er“, erzählt sie, „Ich fing also an, die Konzentration auf den Schmerz als Mittel der Schmerzlinderung und Kontrolle zu nutzen.“ Damit lernte sie die Grundregel der Achtsamkeit: Spüre in dich hinein und lasse alle Gefühle zu, ohne sie zu werten. Wenn wir Schmerz wahrnehmen und zulassen, ohne ihn als negativ zu bewerten, nimmt es ihm an Bedrohung. Das ermöglicht es beispielsweise Frauen, eine Geburt trotz erheblicher Schmerzen zu genießen.

Achtsamkeitsmeditation gegen der Impulsivität

In ihrem Lebensratgeber “Einatmen. Ausatmen. Da sein – Das Achtsamkeitsbuch für überall“ hält Corinne Sweet verschiedenste Übungen der Achtsamkeitsmeditation bereit. Sie entschärfen Situationen des Alltags, die uns normalerweise an den Rand der Erschöpfung bringen: Schlechte Nächte, Kinder, die nicht einschlafen möchten, Stress, Schuldzuweisungen vom Partner oder Veränderungen. Die Achtsamkeitsmeditation macht es uns möglich, dass wir einen Schritt zurücktreten, zur Ruhe kommen und sorgfältig überlegen, wie wir mit der Situation umgehen möchten. Die Alternative wäre, Gefühle impulsiv zuzulassen und auch nach ihnen zu handeln. Das führt zumeist nicht zur Lösung.

Achtsamkeitsmeditation

Zum aus der Haut fahren: Autofahren mit Kindern

Der von Marcia Mihotich schön gestaltete Ratgeber enthält kleine Achtsamkeitsmeditationen für den Alltag. Zu den Herausforderungen von Eltern gehören längere Autofahrten mit den Kindern. Wenn die sich auf dem Rücksitz in Rage bringen, streiten und losbrüllen, dann möchten auch so manche Mütter und Väter einfach losschreien. Corinne Sweet rät den Eltern jedoch eine ganz einfache Achtsamkeitsübung einzulegen: Die nächste Raststätte anfahren, dort anhalten und tief durchatmen. Die Kids können ihre Energie loswerden, in dem sie ein bisschen frische Luft schnappen, Eltern gönnen sich eine Pause und gehen tief in sich. „Stellen Sie sich vor, wie zusammen mit Ihnen alle Anspannung das Auto verlässt und sich draußen in der Luft auflöst.“ Klingt einfach, ist einfach.

Achtsamkeitsmeditation

Was soll ich als erstes tun?

Der Einkauf, Staubsaugen, Rechnungen bezahlen und Blumen gießen. Manchmal wissen wir nicht, was zuerst zu tun ist. Auch für diese Situation gibt es eine passende Meditationsübung. Dazu schreiben wir eine Prioritätenliste mit den zehn wichtigsten Dingen, die es zu erledigen gibt. Anschließend schließen wir die Augen und atmen tief ein und aus. In Gedanken sehen wir einen Schreibtisch auf dem wir Stapel bauen. Jeder Stapel entspricht einer Aufgabe. Dann öffnen wir die Augen. Welche Aufgabe fällt uns nun als erstes ein? Diese Aufgabe wird die Wichtigste sein.

Auch mit solchen Übungen der Achtsamkeitsmeditation, die der Lebensratgeber bereithält, werden Stress, nervenzehrende Situationen und der quirlige Familienalltag nicht weniger herausfordernd sein. „Mit ihrer Hilfe können Sie jedoch lernen, effektiver mit Stress und anderen Herausforderungen umzugehen“, verspricht Corinne Sweet.

 

Hier gibt es den Ratgeber für mehr Achtsamkeit:

Corinne Sweet, Marcia Mihotich: Einatmen. Ausatmen. Da sein. Das Achtsamkeitsbuch für überall
O.W. Barth Verlag, München 2016, 192 Seiten.
ISBN: 978-3-426-29265-5, 14,99 Euro.

 

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