Zum Meditieren ins Kloster? Es geht auch einfacher. Dank einer Eingebung, die Rohan Gunatillake eines Montagmorgens in der Northern Line der Londoner Underground“ hatte. An diesem Morgen wurde ihm bewusst, dass das Meditieren und achtsame Aufmerksamkeit überall und immer möglich sind.
Mit digitaler Technik entspannt durch den Alltag
Rohan Gunatillake entwickelte mit „Buddhify“ eine Achtsamkeits-App, die schnell Erfolg hatte und die App-Charts in über 40 Ländern anführte. Mit seiner modernen Interpretation von Achtsamkeit und Meditation im digitalen Zeitalter wurde er vom Magazin Wired zu den 50 Menschen gewählt, die die Welt verändern werden. Da lohnt sich doch ein Blick in sein Buch „Buddhify Your Life – Ruhig und gelassen bleiben im chaotischen Alltag.“ Alle, die Zeitmangel oder fehlende spirituelle Begabung als Grund nehmen, warum Meditation nichts für sie ist, gibt Rohan Gunatillake Anreize dafür, es vielleicht doch einmal zu probieren. Seine Übungen für Entspannung, Sammlung, mehr Präsenz und mehr Gemeinsamkeit integrieren sich problemlos in den Alltag. Zu seiner Idee der mobilen Achtsamkeit gehört es, die digitale Technik in die Übungen mit einzubeziehen. Kostprobe gefällig?
- Surf-Gefühl: Wer ziellos durch das Netz surft, der verliert schnell das Gefühl für wichtige und unwichtige Themen. Eine Übung besteht darin, sich seiner Emotionen beim Durchklicken bewusst zu werden. Welcher Beitrag interessiert mich? Wie reagiere ich auf Neuigkeiten? Wann kommt Langeweile auf?
- Posteingangssucht: Wer kennt es nicht? Ganz nebenbei schaut man auf das Smartphone und öffnet das Postfach, um zu checken, ob neue Mails eingegangen sind. Noch öfter schauen wir nach, ob sich etwas im Newsstream von Facebook, Twitter und Instagram getan hat. Wer wieder einmal dem Drang nachgeben will, aus Langeweile oder unstillbarer Neugier das Smartphone in die Hand zu nehmen, der sollte innehalten. Warum greife ich nach dem Smartphone? Welche Gefühle habe ich dabei? Was passiert, wenn ich dem Drang nicht nachgebe?
- Netzbalken: Bei einer guten Handyverbindung ist der Netzbalken voll, bei einer schlechten nahezu leer. Als Metapher genutzt, überprüft man beim nächsten Telefongespräch, wie gut die innere Verbindung zum Gesprächspartner ist.
Solche und andere Übungen benötigen keinen zusätzlichen Raum und keinen bestimmten Zeitpunkt. Sie sind Teil unseres vernetzten Lebens und beziehen moderne Technik und die Geräte, die wir täglich nutzen, mit ein. „Als Anwender dieser Technik haben wir es in der Hand, unsere Smartphones und News-Feeds als Förderer unseres Wohlergehens zu betrachten, statt sie zu verteufeln“, so Rohan Gunatillake.
Fazit:
Technik und Meditation gehören zusammen: Die nächste Phase der modernen Achtsamkeit wird mit den Ideen von Rohan Gunatillake eingeläutet.
Autorin: Christiane K., www.LOL-mehr vom Leben.de
Rohan Gunatillake: Buddhify Your Life – Ruhig und gelassen bleiben im chaotischen Alltag. O.W. Barth Verlag, München 2016, 288 Seiten. ISBN: 978-3-426-29262-4, 18 Euro
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