Trotz New-Pay-Debatte und Diskussionen um den Gender-Pay-Gap: Das liebe Geld ist weiterhin ein heißes Thema, das viele gern umschiffen. Klar: Haben wollen wir es alle, aber die Auseinandersetzung mit dem Thema ist scheinbar wie das Weltall –unendlich und nicht begreifbar. Natürlich macht es Sinn, so früh wie möglich Geld für die Altersvorsorge zurückzulegen. Aber wie viel muss es sein? Wie lege ich es in einer zunehmend komplexen Finanzwelt sicher und profitabel an? Und wo fange ich eigentlich an?
Und statt dann wirklich tiefer ins Thema einzusteigen, nutzen wir das praktische Klarna-Angebot „Jetzt kaufen, in 30 Tagen zahlen“, holen uns das dritte Streaming-Abo und träumen von einem minimalistischen Vanlife, während wir mehr als die Hälfte unseres Einkommens in eine überteuerte Großstadtwohnung stecken. In ihrem neuen Ratgeber „Generation Money“ zeigen Money-Influencerin Valentina Dapunt und Finanzexpertin Daniela Landgraf, wo die größten Probleme in unserem Alltag und in unserem Money-Mindset liegen.
Nur Bares ist Wahres?
Eine grundsätzliche Schwierigkeit ist unser Ethos von der ehrlichen Arbeit: Wirklich gutes Geld verdienen wir nur gegen Lebenszeit. Wer demnach hart arbeitet, Überstunden macht, der kann es zu etwas bringen. Wer als YouTuber Geld verdient, im Influencer-Business erfolgreich ist, ein skalierbares Online-Business aufgebaut oder in Immobilien investiert hat, der hat folglich weniger hart gearbeitet, hatte Glück oder ist in irgendeiner Art und Weise weniger moralisch integer. Die Folge dieses veralteten Denkens ist aber auch, dass wir uns weiterhin im Geld-Zeit-Gefängnis bewegen.
Wer wenig Geld verdient, hat oftmals – durch prekäre Anstellungen aber bei Weitem nicht immer – mehr Zeit für seine privaten Interessen. Wer hingegen beruflich erfolgreich ist, hat oft wenig Zeit. „Besonders dramatisch wird es, wenn beides knapp wird“, sagen die beiden Autorinnen. „Das passiert insbesondere dann, wenn du hohe laufende Kosten hast und zu wenig Einnahmen. Jede monatliche Verpflichtung macht dich etwas unfreier und führt dich tiefer in das Geld-Zeit-Gefängnis, wenn du nicht schon jede Menge Rücklagen hast.“
Neue Geldquellen erschließen und sinnvoll nutzen
Finanzielle Freiheit beginnt dort, wo von beidem genug da ist, Geld und Zeit. Um dorthin zu kommen, braucht es zunächst einen Realitätscheck: Wo stehe ich im Leben, was erwarte ich von meinem Leben und wie viel Geld benötige ich tatsächlich zur Erfüllung meiner Vision eines guten Lebens? Auf diesem Schritt werden die Leser und Leserinnen von den beiden Finanzexpertinnen begleitet.
Und anschließend geht es in die praktische Umsetzung. ETFs und Anlagenmodelle sind auch ein Weg zur finanziellen Unabhängigkeit, jedoch bieten Valentina Dapunt und Daniela Landgraf auch alternative Möglichkeiten, um langfristig Geld zu sparen und sinnvoll anzulegen. Und nicht zu vergessen: Sie geben interessante Impulse, wie wir aus dem Geld-Zeit-Gefängnis ausbrechen, um uns aktive und passive Geldquellen zu erschließen. Denn: Nur was da ist, kann auch vermehrt werden.
Valentina Dapunt, Daniela Landgraf: Generation Money. Heute vorsorgen & morgen finanziell unabhängig sein.
GABAL GmbH Verlag, 2023
208 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-96739-129-9
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