Und dann liegt plötzlich diese Mail im Verteiler: Die Hausbank informiert über einen Cyberangriff und bittet darum, auf den Link in der Mail zu klicken und darüber in das eigene Bankkonto zu gehen. Ziel: Der Empfänger soll nachschauen, ob unerlaubterweise Geld vom Konto abgehoben wurde.
Wer in dieser Situation keinen kühlen Kopf bewahrt und einen zweiten Blick auf die Mail wirft, wird schnell ein Opfer von Phishing. Über gefälschte Mails erhalten Betrüger wertvolle Daten, mit denen sie beispielsweise Zugang zu Konten erhalten. Das Bewusstsein für solche betrügerischen Mails ist Teil einer digitalen Kompetenz, die Bürgerinnen und Bürger in einer zunehmend digitalisierten Lebenswelt mitbringen müssen.
Viele Menschen arbeiten mit Software und digitalen Tools, die sie beherrschen müssen. Konten werden online organisiert, selbst die Hausverwaltungen erwarten mittlerweile, dass Mieterinnen und Mieter per Mail erreichbar sind und Zählerstände über das Online-Konto angeben. Die Digitalisierung geht nicht mehr weg. Zeit also, sich damit auseinanderzusetzen.
Nachholbedarf: Fake News werden nicht erkannt
Und es gibt noch einiges zu tun. Etwa 90 Prozent der Deutschen sind online und 79 Prozent der Bürgerinnen und Bürger gehen davon aus, dass die Chancen auf dem Arbeitsmarkt mit fehlenden digitalen Kompetenzen sehr gering sind. Dabei empfinden es 27 Prozent als ständigen Druck, mit den Entwicklungen der Digitalisierung Schritt halten zu müssen.
Weit verbreitet ist die Nutzung von Social Media (82 Prozent), aber: Nur 56 Prozent der Befragten glauben, dass sie sicher Fehlinformationen erkennen können.
Das sind einige der Ergebnisse des aktuellen D21-Digital-Index, einer Studie der Initiative D21, durchgeführt von Kantar und gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Sie bescheinigt den Deutschen insgesamt nur ein mittleres Niveau an digitalen Kompetenzen.
Kompetent über Digitalthemen sprechen
Wer sich in den verschiedenen Bereichen der Digitalisierung fit machen möchte, dem sei der Ratgeber „Allgemeinbildung Digitalisierung für Dummies“ empfohlen. Hier geht es von den Basics (Was ist ein soziales Netzwerk, wie funktioniert ein Algorithmus und wie funktioniert E-Commerce?) zu den digitalen Zukunftstrends, die einen immer wichtigeren Platz in unserem Leben einnehmen werden: Was ist Augmented Reality, wie funktioniert autonomes Fahren und wie werden wir in Zukunft mobil arbeiten?
In dem Ratgeber finden sich aber auch kritische Themen wieder. So müssen alle Menschen Zugang zu digitalen Medien und die notwendigen Hintergrundinformationen haben, um ihr informationelles Selbstbestimmungsrecht ausüben zu können. Und es gibt Tipps zur sicheren Nutzung von Medien – damit die Phishing-Betrüger keine Chance mehr haben.
Christina Czeschik: Allgemeinbildung Digitalisierung für Dummies
Wiley-VCH, Weinheim 2022
288 Seiten, 15 Euro
ISBN: 978-3-527-71876-4