Positive Psychologie: No rain – no rainbow

Ratgeber zur Positiven Psychologie Dan Tomasulo

Es beginnt schon bei den kleinen Dingen: Wenn es den ganzen Tag regnet, fällt es uns leicht, in eine Schwermut zu verfallen und auf das Wetter zu schimpfen. Aber nützt es etwas? Nein. Besser ist der positive Blick auf Gegebenes. Das macht auch bessere Laune. Wie sich diese Perspektive wissenschaftlich nutzen lässt, zeigt der US-amerikanische Psychologe Dan Tomasulo in seinem Ratgeber „Mindset: Hoffnungsvoll“. Er ist Professor am Spirituality Mind Body Institute der Columbia University und hat sich der Positiven Psychologie verschrieben.

Was sind positive Ressourcen?

Was die Positive Psychologie kann, konnte er am eigenen Leib erfahren, als seine Ehe nach mehr als 30 Jahren scheiterte. Wie zu erwarten, fiel er in das sprichwörtlich schwarze Loch, denn sein ganzes Lebenskonstrukt war mit einem Mal zerstört. „Ich arbeitete weiter in der Klinik, aber es fiel mir schwer, Leuten zuzuhören, die über ihre Depressionen sprachen, während ich meine eigene kaum verkraften konnte.“ Nicht die besten Bedingungen, um Hoffnung zu verbreiten.

Wie es der Zufall wollte, nahm er am ersten Kongress der International Positive Psychology Association teil – und wurde umgehend ein Anhänger. Diese Disziplin wurde einem breiten Publikum in den 1990er-Jahren bekannt, als der US-amerikanische Psychologe Martin Seligman die Positive Psychologie als Therapieansatz bei Depressionen erforschte. Heute wird sie als interdisziplinärer Ansatz betrachtet, der eine wichtige Bereicherung in der therapeutischen Arbeit sein kann, aber auch im organisationalen Kontext Anwendung findet.

Komm ins Tun

Was macht den Unterschied zu anderen therapeutischen Ansätzen denn nun aus? Es ist vor allem die Idee, nicht nur an und mit den Defiziten der Patienten zu arbeiten, sondern (ergänzend dazu) einen achtsamen Blick auf die positiven Seiten des Lebens zu haben.

Klassische Ansätze wie die kognitive Verhaltenstherapie gehen immer von dem Zustand aus, der vermieden werden soll: Ängste, Schmerz, Ablehnung:

  • Der Klient soll keine Drogen mehr konsumieren.
  • Er soll sich nicht mehr selbst verletzten.
  • Der Mensch soll nicht mehr das Essen verweigern.

Aber – was soll er dann?

Wie verhindern wir, (wieder) in eine defizitäre Lage zu geraten? Indem wir unser Leben bewusst und achtsam leben, selbstwirksam sind und uns Ziele setzen, die uns herausfordern.

Schaffe dir eine neue Perspektive auf die Welt

„Nicht deprimiert zu sein ist nicht dasselbe, wie glücklich zu sein“, bringt Tomasulo es auf den Punkt. Eine Therapie mit oder ohne Medikation kann im ersten Moment Erfolge erzielen, aber die Rückfallquote bei Suchtkranken oder auch depressiven Menschen ist im Durchschnitt immens hoch. Und hier setzt die Positive Psychologie an.

Als auch Tomasulo am Tiefpunkt seiner Krise war, arbeitete er täglich an sich, um kleine Lichtblicke zu haben. Ein Dankbarkeitstagebuch füllte sich mit täglichen Einträgen. Sein Leben füllte sich mit Tätigkeiten, die ihm guttaten. Und so langsam war sie (wieder) da: die Hoffnung. Der Schmerz über die kaputte Beziehung blieb vorerst, wie wir auch den Regen nicht einfach weglachen können. Aber der Blick auf die Dinge änderte sich.

„Hoffnung entsteht, wenn ein neuer Gedanke auftaucht und abschätzt, was wir mit der Situation anfangen können“, so Tomasulo, „Gibt es irgendeine Möglichkeit, etwas zu verändern? Die Hoffnung leugnet die problematische Lage nicht – sie definiert sie nur anders.“ Es liegt immer an uns, wie wir in die Welt blicken, denn wir sind selbstwirksame Wesen.

 

Dan Tomasulo: Mindset: Hoffnungsvoll. Die Kraft positiver Gedanken entfachen
Beltz Verlag, 2022
236 Seiten, 19 Euro

ISBN: 978-3-407-86694-3

Jetzt das Buch bestellen.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies auf dieser Seite zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen