Scheitern wie ein Beautiful Loser

Menschen die erfolgreich sind, die haben alles richtig gemacht. Das sagt man so, aber ist das wirklich der Fall? Oder braucht es nicht viel mehr Fehler, aus denen wir lernen können? Felix Maria Arnet plädiert dafür: Seid ehrlich zu euch selbst, gesteht euch Fehler zu und lernt im besten Falle aus eurem Scheitern etwas für die Zukunft.

Ein Mal die Karriereleiter hoch und wieder runter

Felix Maria Arnet weiß, wovon er spricht. Er war mit seiner eigenen Werbeagentur erfolgreich im Geschäft, nebenbei ging er seiner Leidenschaft, dem Rennsport, nach und dann entdeckt er auch noch das Coaching für sich. Da ist es leicht, sich zu verzetteln. In seinem Buch „Brutal gescheitert“ nimmt er uns mit auf eine Reise, die aus Höhen und Tiefen besteht. Dabei hört man selten ein „Ich hätte vielleicht“, denn Felix steht zu seinem Werdegang. Dabei sind heute ein paar Fehltritte offensichtlich.

In seiner erfolgreichen Agentur arbeiteten mit ihm sein Freund Bernd und dessen Ehefrau, seine eigene Lebensgefährtin Michaela und deren Schwester. „Natürlich bleibt es nicht aus, dass in solch einer Konstellation persönliche und private Händel in das Klima am Arbeitsplatz eingreifen“, erinnert sich Felix. Seine Kollegen zeigten sich nicht begeistert, als er mehr Zeit mit dem Motorsport verbrachte als im Büro.

Ihnen zuliebe gab er diesen Tätigkeitszweig auf, entdeckte aber das Coaching-Geschäft für sich und gründete nebenbei sein eigenen Unternehmen. Zu viel für die angeknacksten Beziehungen. „Ich wurde als Geschäftsführer abgewählt und zum bloßen Mitgesellschafter mit Sitz im Beirat“, so Felix, „Wesentliches erfuhr ich nur noch über Jörn, meinen Steuerberater, so groß war inzwischen das Misstrauen.“ Als die Werbeagentur Insolvenz anmelden muss, steht Felix trotzdem in der Pflicht. Er hat nicht nur sein Unternehmen verloren, sondern auch seine Ehe in den Sand gesetzt.

Erfolg setzt das Scheitern voraus

In seinem Buch spricht Felix von den glänzenden Momenten seiner ersten Karriere und genauso von seiner depressiven Zeit im Bademantel. An seinem eigenen Beispiel des „Beautiful Losers“ zeigt er, dass das Scheitern zum Leben dazu gehört und nichts ist, was man totschweigen muss. Denn am Anfang von einem Erfolg steht zumeist ein Misserfolg.

Er erinnert an Thomas Edison, der tausende Fehlversuche startete, bis er die Glühbirne erfand. Er nennt das Beispiel der Post-Its, die durch eine Fehlentwicklung entstanden. „Lernen ist eigentlich kein Prozess von Zugewinn, sondern von Reduktion“, so Felix, „Wir lernen vor allem, wie die Dinge nicht gehen. Und das ein Leben lang. Unser Leben ist nichts anderes als ein kolossal komplizierter Versuchsaufbau.“

Raus aus der Tabuzone, rein in die Realität

Und so sammelte Felix auch durch sein Scheitern wertvolle Erfahrungen, die er in sein neues Unternehmen, die Lattal Enterprise Gesellschaft für Unternehmensberatung, einbringen konnte. Heute ist er ein erfolgreicher Coach und Trainer, der in Gesprächen mit dem Satz „Mein Name ist Felix Maria Arnet und ich bin brutal gescheitert“ einsteigt.

„Nicht nur habe ich dann die ungeteilte Aufmerksamkeit, Ohr und Herz meiner Gesprächspartner“, sagt er, „ Es werden ungemein interessante Gespräche. Denn plötzlich erzählt jeder seine Geschichte, die wahre.“ Für seine mutige Veränderung vom Scheitern zum Erfolg wurde er 2015 mit dem Change Award ausgezeichnet.

Felix Maria Arnet: Brutal gescheitert! Wie der Start in ein neues Leben gelingt.
Gabal Verlag, Offenbach 2018.
216 Seiten, 15 Euro
ISBN: 978-3-86936-874-0

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