In der Schule mussten wir Gedichte auswendig lernen und irgendwie klappte das. Heute können wir uns kaum die Handynummer unseres Partners merken, geschweige denn, das Lieblingslied Wort für Wort und Zeile für Zeile mitsingen. Mit Brainfood kommen unsere grauen Zellen wieder in Gang.
Wie wir unseren Kopf trainieren
Bis vor einigen Jahren herrschte sowohl in der Wissenschaft wie auch in der Normalbevölkerung die Meinung vor, dass unser Gehirn bis zu einem bestimmten Lebensalter wächst und dazulernt – und plötzlich ist dann Schluss. Getreu dem Motto „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ verlöre das Gehirn langsam aber sicher an der Lernkompetenz und wir müssten damit leben, was wir an Gehirnleistung haben. Kamen Gehirnerkrankungen wie Alzheimer, Autismus oder Parkinson hinzu, war das bisher eine Bankrotterklärung der Gehirnleistung. Heute wissen wir, dass das Gehirn viel mehr kann und regenerationsfähig ist. Was in unserem Gehirn steckt und zu was es fähig ist, hängt vor allem von uns selbst ab. „Was wir essen, wie wir leben, wie sehr wir uns selbst herausfordern, wie gestresst wir sind und viele andere Faktoren spielen eine wesentliche Rolle für unsere Gehirngesundheit“, so Dr. Michelle Schoffro Cook. Die Expertin für Naturmedizin und Autorin von Ratgebern zur Gehirngesundheit weiß, wovon sie spricht. Sie hatte einen schweren Autounfall, bei dem ihr Rückenmark und Gehirn geschädigt wurde. „In einer verzweifelten Anstrengung, die schrecklichen Schmerzen, die Atembeeinträchtigung, die Teillähmung und andere Symptome zu lindern, die mein Leben in hohem Maße negativ beeinflussten, begann ich, mein Wissen über Ernährung und Kräutermedizin und später über Naturheilkunde und Akupunktur anzuwenden“, erzählt sie. Sie lernte Lebensmittel kennen, die die Konzentration fördern, Zusätze, die Gehirnerkrankungen begünstigen und konnte so die Folgen ihres Schädel-Hirn-Traumas tatsächlich abmildern und teilweise komplett hinter sich lassen. Aus ihren eigenen Erfahrungen und der Arbeit mit ihren Patienten, die vor allem an Gehirnerkrankungen wie Alzheimer, Autismus, klinischen Depressionen und Demenz leiden, entwickelte sie ein 4-Wochen-Gehirngesundheitsprogramm, das auf der Ernährung mit Brainfood basiert.
Brainfood: In vier Wochen zu mehr Hirngesundheit
Die Idee dahinter: In der ersten Woche lernen wir Lebensmittel und Nahrungsbestandteile kennen, die wir meiden sollten. In der zweiten Woche beginnen wir damit, Brainfood aktiv in unseren Speiseplan einzubringen. Zusätzliche Tipps, wie wir unsere Gehirnleistung maximal ausnutzen und unterstützen können, gibt es in der dritten Woche. In der vierten Woche werden Teilnehmer des Programms mit Nahrungsergänzungsmitteln bekannt gemacht, die die Gesundheit im Allgemeinen und die Gehirngesundheit im Besonderen positiv beeinflussen. Erstaunlich ist, wie einfach sich Brainfood in einen normalen Tagesablauf integrieren lässt. Weder müssen wir den ganzen Tag ungesalzene Nüsschen knabbern, noch fünf Mal die Woche Fisch auf dem Teller haben. Blaubeeren stärken beispielsweise das Gedächtnis. Verpackt in Blaubeerpfannkuchen ist das leckeres Brainfood. Der wärmende Salbeitee, Kirschen, Curry oder das Sandwich mit Basilikum, Tomate und Paprika unterstützen unsere Gehirngesundheit und mindern das Risiko eines Schlaganfalls. Wer dann noch krankmachendes Blei meidet, das beispielsweise in verarbeiteter Schokolade mit Zucker, Milch und künstlichen Aromen steckt, der hat einen wichtigen Beitrag zur Leistungsfähigkeit seines eigenen Gehirns geleistet. Blei steht in Verdacht, Gehirnerkrankungen wie Alzheimer, Hyperaktivität und Lernstörungen zu fördern.
In Ihrem Ratgeber „Futter fürs Gehirn“ stellt Michelle Schoffro Cook die einzelnen Lebensmittel und Tipps für mehr Gehirngesundheit unterhaltsam vor. Im zweiten Teil des Brainfood-Ratgebers finden sich Rezepte, die leicht nachzukochen sind. Wer sich schlau essen will, der holt sich dieses Buch in die Küche:
Dr. Michelle Schoffro Cook: Futter fürs Gehirn
books4success, München 2017.
328 Seiten, 24,99 Euro.
ISBN: 9783864704475
