Wir können unsere Muskeln stählen, unsere Gesundheit mit fünf Portionen Gemüse am Tag unterstützen, auf Alkohol und Zucker verzichten: Ein gesundes Leben macht aber noch viel mehr aus.
Gesundes Leben: Positives Denken ist die Grundlage
Es wird immer wieder über die Kraft der Gedanken berichtet: Wer glücklich ist und positiv in die Zukunft schaut, der ist gesünder. Tatsächlich lässt sich anhand von Studien zeigen, dass optimistische Menschen sich schneller von Operationen erholen und glückliche Menschen gesünder sind. Über die Ursachen streiten sich die Experten jedoch. Unsere antiken Denker hätten eine mögliche Antwort parat. In der Antike waren Philosophen davon überzeugt, dass eine ausgeglichene Seele die Grundlage für einen gesunden Körper und Geist ist. Negative Eigenschaften und Gedanken rauben uns demnach die Grundlage für ein gutes Leben. Deshalb philosophierten bereits Aristoteles und Co. darüber, wie das gesunde Leben auszusehen hat.
Wenn Platon über das Burnout philosophiert
In seinem Buch „Denken heilt! Philosophie für ein gesundes Leben“ stellt Philosoph Albert Kitzler die antiken Heilmethoden gegen Übel der Neuzeit vor. Bereits zu Zeiten von Platon und Buddha kannten die Menschen Symptome wie Überlastung, Stress, Eifersucht oder die Nebenwirkungen von Eigenschaften wie Hochmut und Gier. Manchmal lohnt sich der Blick zurück. Und wie auch heute noch Platons Höhlengleichnis nichts an seiner Brillanz eingebüßt hat, so sind auch die Gedanken, die der Philosoph sich zu gesundheitlichen Themen machte, interessant und aufschlussreich. „Was haben die Alten empfohlen, um ein gesundes und zufriedenes Leben zu führen und dem Leiden aus dem Weg zu gehen und, wo dies nicht möglich ist, es beherzt zu ertragen?“, fragt Albert Kitzler. In seinem philosophischen Ratgeber prüft er nach und nach die Rezepte der großen Denker.
Halte Maß: Heilmittel gegen überhöhten Ehrgeiz
Dabei ist es dem Gründer von „Maß und Mitte“, der Schule für antike Lebensweisheit in Berlin, wichtig, auch die Idee von Begriffen wie Angst, Eifersucht oder Entfremdung zu reflektieren. Sehr schön ist dabei erkennbar, dass auch Menschen im antiken Rom vor Eifersucht durchdrehen konnten und Angst vor der Zukunft hatten. Die Heilmittel gegen solche Eigenschaften und negativen Emotionen, die uns nicht nur die Laune vermiesen, sondern langfristig auch auf die Gesundheit schlagen, klingen gar nicht antiquiert. Fernab von Trends wie Achtsamkeit, Minimalismus und positivem Denken sind die klugen Gedanken von Seneca, Laotse und Konfuzius die Evergreens einer Philosophie für ein gesundes Leben. So fasst Albert Kitzler die Ratschläge bei krankmachendem Ehrgeiz wie folgt zusammen:
- Hinterfrage und ändere deine Wertvorstellungen.
- Leite dein Bedürfnis nach Anerkennung auf anderes um.
- Richte deine Sinne weniger auf die Zukunft, mehr auf die Gegenwart.
Voilà, mehr braucht es nicht, wenn diese drei einfachen Regeln verstanden und umgesetzt werden.
Mehr Gedanken und Einsichten für ein gesundes Leben gibt es hier:
Albert Kitzler: Denken heilt! Philosophie für ein gesundes Leben
Droemer Verlag, München 2016.
320 Seiten, 19,99 Euro
ISBN: 978-3-426-27705-8
